Kunstmatinee im Museum Lothar Fischer

17. April 2024: Kunstmatinee im Museum Lothar Fischer am Donnerstag, 25. April 2024 um 10.30 Uhr - Das Stillleben als Bildmotiv. Ein Einblick in die Kunstgeschichte Blumenbouquets, üppig gedeckte Tische und Fruchtarrangements – unbelebte, unbewegte Natur und Alltagsgegenstände sind seit der Antike wiederkehrende Bildmotive in der Kunst.
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Kunstmatinee im Museum Lothar Fischer am Donnerstag, 25. April 2024 um 10.30 Uhr - Das Stillleben als Bildmotiv. Ein Einblick in die Kunstgeschichte - Blumenbouquets, üppig gedeckte Tische und Fruchtarrangements – unbelebte, unbewegte Natur und Alltagsgegenstände sind seit der Antike wiederkehrende Bildmotive in der Kunst. Seit sich das Stillleben Ende des 16. Jahrhunderts als eigenständige Gattung der Malerei ausformte, haben sich Künstlerinnen und Künstler auf vielfältige Weise mit Alltagsgegenständen in ihrem Œuvre auseinandergesetzt.

In der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts erfuhr das Stillleben seine Blütezeit, die mit einer Spezialisierung der Künstler auf einzelne Motive einherging. Die daraus entstandenen Untergattungen wie Blumen-, Jagd- oder Küchenstillleben repräsentieren
den Wohlstand dieser Epoche. Gleichzeitig sind diese Stillleben vielfach moralisch-religiös aufgeladen und symbolisieren beispielsweise die Vergänglichkeit des Lebens und des Reichtums. Die exakte Nachahmung der unbelebten Natur führte auch dazu, dass das gemalte Stillleben kaum von der Realität unterschieden werden konnte und so der Künstler mit der Wahrnehmung des Betrachters spielte.

Im 18. Jahrhundert ließ Chardin den symbolisch-moralischen Gehalt in seinem Stillleben in den Hintergrund treten und setzte sich mit der Stofflichkeit und dem nuancierten Kolorit der Alltagsgegenstände auseinander. Cézanne, der die Werke Chardins studierte, fand im 19. Jahrhundert einen neuen Zugang zur Stilllebenmalerei durch die Abkehr von der mimetischen Naturnachahmung. Die Geometrisierung und Farbmodulation seiner Motive sowie die Verwendung verschiedener Perspektiven war Vorbild für den Kubismus bei Braque und Picasso.

Hans Platschek setzte sich intensiv in seinen ab den 1980er Jahren entstandenen Stillleben mit den Werken alter Meister auseinander, deren Motive sich als Direktzitate in seinen Stillleben finden lassen. Diese stilpluralistischen Werke lösen Irritationen beim Betrachter aus und stellen die Frage, ob Platscheks Stillleben auch solche sind, wie er selbst negiert.

In der Kunstmatinee am 25. April 2024 führt Kunsthistorikerin Celina Berchtold M.A. anhand exemplarischer Beispiele durch die Geschichte des Stilllebens in der Malerei und analysiert die Stillleben von Hans Platschek, die derzeit im Neumarkter Museum Lothar Fischer in der Ausstellung „Höllenstürze, Hahnenkämpfe, nette Abende“ gezeigt werden.

 

Eintritt 5 €, keine Anmeldung erforderlich.

 

 

Bild: Hans Platschek, Stillleben mit zerbrochenem Ei, 1981. Foto: Peter Vopelius