Die Stadt Neumarkt konnte nun Richtfest für die Kindertagesstätte an der Brunnenstraße im Stadtteil Wolfstein feiern. „Was wir hier für rund 8,2 Mio. Euro bauen, wird nichts weniger als ein Vorzeigeprojekt für nachhaltiges Bauen, bei dem wir eine kindgerechte moderne Umgebung für vier Kindergartengruppen und zwei Kinderkrippengruppen schaffen“, unterstreicht Oberbürgermeister Thomas Thumann beim Richtfest die Zielrichtung der Stadt. „Es ist ein Projekt, das ganz neue Maßstäbe beim Bauen setzen wird.“ Die aus vier Gebäuden bestehende Einrichtung wird dabei komplett ohne Beton oder andere herkömmliche Baustoffe erstellt, sondern in Holzbauweise errichtet. Das Besondere daran ist, wie Oberbürgermeister Thumann betont, dass das Holz sogar aus den eigenen städtischen Wäldern stammt und die einzelnen Elemente von der Zimmerei Rupprecht entsprechend für diese Kita erstellt wurden. Architekt Michael Kühnlein sen. erläuterte viele Details zum Bauen mit natur- und klimaschonenden Materialien. Michael Rupprecht steuerte den Richtspruch bei. Im Herbst 2024 soll die Kita fertig sein, wo dann vier Kindergartengruppen und zwei Kinderkrippengruppen Platz haben werden. Insgesamt schafft die Stadt damit 124 Betreuungsplätze.
„Nicht nur mit der Holzbauweise setzen wir bei diesem Vorhaben auf nachhaltiges, ressourcenschonendes und klimaangepasstes Bauen“, stellt Oberbürgermeister Thumann im Beisein des stellvertretenden Landrates Martin Meier, der Referentin im Stadtrat für die Kinderbetreuungseinrichtungen Eva Borke-Thoma und zahlreichen Ehrengästen fest. Schon im Vorfeld habe man zwei große Kastanien auf diesem Areal durch eine Spezialfirma auf das nebenan liegende Grundstück verpflanzen lassen, wo der künftige Garten der Kita sein wird, so dass dort schon große schattenspendende Bäume vorhanden sind. Dieser positive Effekt wird noch dadurch verstärkt, weil auch noch von der Baustelle für die neue Feuerwache sieben Ahornbäume in den Kita-Garten verpflanzt werden. Beim Abbruch ist die Stadt ebenfalls ressourcenschonend vorgegangen und hat das Abbruchmaterial beprobt. Der nicht belastete Teil wurde zur Unterfüllung wiederverwendet, nachdem dieses Material zerkleinert worden war. Damit habe man rund 100 LKW-Fahrten vermieden, von der Materialeinsparung ganz zu schweigen. Energetisch sollen PV-Anlagen auf allen südseitig gelegenen Dächern und Wärmepumpen die nötige Energie bzw. Wärme liefern. Die Begrünung der nordseitigen Dächer sowie Teile der Fassaden sind innovative nachhaltige Ansätze, die dazu beitragen, ein Wohlfühlklima zu erzeugen, das sich auch auf die Umgebung positiv auswirken wird.
Architekt Michael Kühnlein sen. erläuterte, dass die Besonderheit des Holzbaus in der exakten Vorfertigung liege. Die Holzelemente müssen schon in der Zimmerei so gestaltet werden müssen, dass alle Zugänge für Anschlüsse, Öffnungen und Verbindungen genauestens enthalten sind, damit später auf der Baustelle Heizung, Technik und Sanitäranlagen problemlos an- und eingebaut werden können. Dies erfordere eine Detailgenauigkeit und eine sehr diffizile Planung. Aus seiner Sicht werde die Kita viel dazu beitragen, dass der Umweltgedanke und der Klimaschutz auch beim Bauen anschaulich werden. Diese Kita sei ein Paradebeispiel, wie man diese Anforderungen auch im Baubereich umsetzen kann. Er lobte in dem Zusammenhang die Stadt und insbesondere Oberbürgermeister Thumann, dass er mit den Verantwortlichen diesen Weg konsequent und fachkundig mitgegangen ist.
Das Stadtoberhaupt ist überzeugt, dass die Kita künftig ein Besuchermagnet sein wird, weil viele diese als Anschauungsbeispiel kennenlernen möchten, um zu sehen, wie man zeitgemäß und ressourcenschonend bauen kann. Oberbürgermeister Thumann dankte dem Stadtrat für die Projekt- und Mittelfreigabe, Architekt Kühnlein und seinem Büro für die umsichtige Planung und Baubegleitung, der Zimmerei Rupprecht, den ausführenden Firmen wie der Firma Scharpf und allen am Bau Beteiligten für die exzellente Durchführung der bisherigen Arbeiten, die gut im Zeitplan liegen. Schon nächstes Jahr im Herbst soll die Kita fertiggestellt werden und dann können die Kinder hier einziehen. In dem Zusammenhang dankte er auch dem Haus St. Marien und dessen Geschäftsführer André Portner, das derzeit noch die Trägerschaft bei der Interims-Kita unweit vom jetzigen Bauort entfernt innehat und künftig bei der neuen Kita als Träger fungieren wird. OB Thumann hofft auf zügige Bauarbeiten und vor allen Dingen darauf, dass diese unfallfrei verlaufen.