Kläranlagennachbarschaftstag in Neumarkt

Die Nachbarschaftstage der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) stehen für eine lebendige und kooperative kommunale Nachbarschaft. Diese Veranstaltungen finden dreimal jährlich statt und wechseln dabei abwechselnd zwischen den Kläranlagen im Landkreis Neumarkt. Ihr Hauptziel ist die kontinuierliche Fortbildung des Betriebspersonals, welches von einem erfahrenen „Nachbarschaftslehrer“ über neueste Entwicklungen im Abwasserbereich informiert wird. Neben der fachlichen Weiterbildung liegt ein besonderer Fokus auf dem regen Erfahrungsaustausch unter den Teilnehmern, der maßgeblich zur Stärkung des Netzwerks und zur Verbesserung der Effizienz in der Abwasserwirtschaft beiträgt.

Oberbürgermeister Markus Ochsenkühn begrüßte zum Nachbarschaftstag am Donnerstag, 14. März 2024, auf der Kläranlage Neumarkt den Nachbarschaftslehrer der DWA, Dr. Dominik Gigl, stellvertretender Leiter und Laborleiter des Klärwerks Regensburg sowie als Vertreter des Wasserwirtschaftsamts Regensburg, Martin Graus und Sarah Dietz, vom Landratsamt Neumarkt Andrea Gschwendtner und die fast vollzählig anwesenden Klärmeister und Klärwärter aus dem Landkreis Neumarkt.

Großes Engagement und wichtige Aufgabe

Der Oberbürgermeister würdigte insbesondere die Arbeit des Kläranlagenpersonals, das mit großem Engagement eine wichtige Aufgabe in der kommunalen Daseinsvorsorge erfülle, die von der Bevölkerung aber oft kaum wahrgenommen werde. Aus eigener beruflicher Erfahrung berichtete er, wie wichtig bei Schulungen der persönliche Austausch untereinander ist, um sich gegenseitig bei der Bewältigung der Aufgaben mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

Beim anschließenden gemeinsamen Rundgang über das Klärwerksareal informierte Willibald Gottschalk, Betriebsleiter des Klärwerks Neumarkt, ausführlich über die Anlagenteile, die Betriebsweise und den Reinigungserfolg der Kläranlage, was die Teilnehmenden mit regen Beiträgen an den einzelnen Stationen ergänzten. Besonderes Augenmerk wurde auf die automatisierten, höhenverstellbaren Mittelbauwerke gelegt, die es ermöglichen, den erst kürzlich massiv verschärften Grenzwert von Phosphor mit 0,5 mg/l im Ablauf des Klärwerks Neumarkt sicher einzuhalten.

Brisante Themen und lebhafte Diskussionen

Nach dem gemeinsamen Mittagessen wurden im Theorieblock in straffer Abfolge die Hilfen zur Datenerfassung aller relevanten Vorgänge bei der Überwachung von Abwasseranlagen DABay (Datenverbund Abwasser Bayern), die abgearbeiteten Fragen des letzten Nachbarschaftstages, die geplante Novellierung der Eigenüberwachungsverordnung, die angestrebte Energieneutralität von Kläranlagen, die zukünftig erhöhten Anforderungen an die Abwasserreinigung im Hinblick auf die vierte Reinigungsstufe sowie das immer wieder brisante Thema der Klärschlammverwertung mit Phosphorrückgewinnung vorgestellt und lebhaft diskutiert.

Foto: Michael Meier / Stadt Neumarkt